Aufgabe 3 - Informationen über IP Adressen
Wir hatten schon gesehen als wir im DNS-Praktikum CDNs besprochen hatten, dass IP Adressen etwas über die Lage im Netz aber auch die geografische Lage aussagen. Einige CDNs nutzen die IP-Adresse des rekursiven DNS-Servers, um den dazu nächstgelegenen Server zu bestimmen.
Aber was kann man sonst noch über IP Adressen, aber auch über DNS-Namen herausfinden? Natürlich gibt es dafür ein Protokoll: das Registration Data Access Protocol (RDAP).
RDAP ist ein einfaches Protokoll, dass HTTP nutzt. Anfragen sind als Pfad in der URL kodiert und je nach Ressource, die man anfragt, sieht dieser Pfad unterschiedlich aus. Die Pfadkomponente für IP-Adressen sehen so aus:
/ip/192.0.2.17
und für IP-Präfixe so:
/ip/192.0.2.0/24
Bleibt die Frage, wie lautet der Hostname, den man dem Pfad voranstellt? Es gibt hier eine Liste von IP-Präfixen und dazugehörigen Servern, bei denen man anfragen kann (und natürlich Webseiten im Internet und Tools, die all das automatisch manchen). Probieren wir doch einfach eine IP-Adresse aus. Nehmen wir die von www.example.com
. Wie sie an die IP-Adresse kommen wissen Sie ja bereits: mit Hilfe von dig
.
Wenn man das alles zusammen im Browser eingibt als:
https://rdap.db.ripe.net/ip/93.184.216.34
dann bekommt man diverse Informationen über die IP-Adresse, wem der dazugehörige Präfix gehört, Kontakt Adressen, falls der Präfix misbraucht wird (für Spam z.B.) und vieles mehr.
Für DNS wird die /domain/
-Pfadkomponente eingesetzt. Nicht jede Registry betreibt einen RDAP-Server, aber hier finden sie eine Liste von RDAP-Servern für einen großen Teil der TLDs. Nach der Pfadkomponente folgt einfach der Name, für den Informationen gesucht werden. Also z.B.
https://rdap.verisign.com/com/v1/domain/example.com
Wenn Sie einen eigenen DNS-Namen reserviert haben, dann schauen Sie doch mal nach, was Sie so rausfinden? Spielen Sie mit RDAP herum. Manchmal findet man ganz interessante Dinge.
Nachbereitung
Hier werden die sogenannten Bootstrap Files für RDAP gehostet. Neben dem DNS und IPv4 finden Sie unter anderem z.B. auch IPv6. Schauen Sie mal den IPv6 File an und vergleichen diesen mit IPv4. Warum ist der IPv6 File wohl wesentlich kleiner?
Versuchen Sie über die /domain/
-Pfadkomponente mal einen reverse DNS Lookup. Wenn Sie nicht mehr wissen wie die IP-Adressen beim reverse DNS Lookup kodiert werden, dann führen Sie mit dig nochmal einen solchen Lookup durch und schauen sich die Query-Section an.